Al(l)ways 8th march – jeden Tag ist 8. März

Statement: AwA* zum Weltfrauen & feministischen Kampftag.

AwA* zum Weltfrauen & feministischen Kampftag.

Der 8. März ist kein Feiertag, es ist ein Tag an dem wir uns Raum nehmen, um auf die gesellschaftliche Situation von Frauen zu aufmerksam zu machen. Gemeinsam stehen wir für eine Gesellschaft abseits patriarchaler Machtstrukturen ein. Wir gehen auf die Straße, organisieren Veranstaltungen, schreiben Texte und vernetzen uns um diesen Machtverhältnissen entgegenzuwirken. Auch 2023 befinden wir uns weiterhin in einer Gesellschaft, die von Gewalt geprägt ist. Nicht nur aus Statistiken, Erhebungen und den vielen Berichten von allen, die von dieser Gewalt betroffen sind, sondern auch in unserer eigenen praktischen Awarenessarbeit haben wir mit dieser Gewalt ständig zu tun.

  • Das können Situationen bei Veranstaltungen sein, wo insbesondere cis Männer immer noch denken es sei in Ordnung, weiblich gelesenen Personen „eh nur ein Kompliment zu machen“, sie „abzufüllen“, zu „erjagen“ und „gefügig zu machen“ – von objektifizierenden Bemerkungen bis zu Alkohol, K.-o.-Tropfen oder anderen Substanzen, die ohne Konsens verabreicht werden, von körperlicher Einschüchterung bis sexueller Gewalt sind viele Frauen betroffen.
  • Es geht um sexualisierte, misogyne, heteronormative Übergriffe im öffentlichen Raum ebenso wie bei Veranstaltungen und homo-, inter- sowie transfeindliche Gewalt, wo Grenzen und die Unversehrtheit insbesondere von FLINTA* Personen nicht respektiert werden.
  • Es sind „coole Jungs“ und manchmal ebenso unsolidarische FLINTA* Personen, die Erfahrungen von Betroffenen herunterspielen, Erzählungen von Betroffenen nicht glauben und selbst ihre Meinung aufdrücken à la „also, mir ist das halt noch nie passiert“ oder “so schlimm war das jetzt nicht”. Und eben nicht unterstützend sind.
  • Es sind Freund_innen, die das Verhalten von Tätern herunterspielen und Betroffenen damit Solidarität entziehen. Mit Aussagen wie „der ist halt so, wenn der was getrunken / konsumiert hat“ über „eigentlich ist die Person ja sonst eh ok“ oder anderen Bullshit, den wir nicht mehr hören können.

Diese vier Beispiele stehen für einen Bruchteil der Gewalt, die uns, aufgrund patriarchaler Machtverhältnisse, regelmäßig in der Arbeit unterkommt. Awarenessareit heißt auch die vielfältigen anderen Formen von Gewalt zu sehen. Das betrifft Femizide – also, dem Morden von Männern an Frauen. Das betrifft weitere häusliche und Beziehungs-Gewalt. Das betrifft ungleiche und prekäre Arbeits- und Lohnverhältnisse, Darstellungen von Geschlechterstereotypen in Medien oder die Abwertung, Gewalt und Prekarisierung gegen ganze Berufsfelder wie Sexarbeit. Oder die Gewalt, die ein normierendes binäres Geschlechtersystem mit sich bringt, das ständige Unsichtbarmachen und stärker werdende Angreifen und Leugnen von geschlechtlicher Vielfalt, von nicht-binären, trans und agender Personen, die medizinische und soziale Gewalt, die intergeschlechtliche Personen, gerade auch im Kindesalter erfahren. All diese Erfahrungen beruhen auf (zwei)geschlechterspezifischen Zuschreibungen, Ausschlüssen und patriarchalen Strukturen.

Wir sind solidarisch mit allen, die sich gegen diese und viele weiteren gesellschaftlichen Missstände organisieren. Awarenessarbeit ist Teil dieser Kämpfe und wir stehen organisiert gegen patriarchale Gewalt und für eine Gesellschaft frei von dieser und anderer Formen von Unterdrückungen.

Jeden Tag 8. März – jeden Tag intersektional & queer-feministisch kämpfen!

Statement: AwA* zum Weltfrauen & feministischen Kampftag.