Awareness Konferenz 2025 – 13.-15. Juni in Berlin
Die Konferenz ist nicht vom Awareness Institut organisiert, aber Personen vom Awareness Institut bieten auf der Konferenz etwas an.
Awareness Konferenz 2025
im Mehringhof, Berlin-Kreuzberg
Gneisenaustr.2A, 2.Hinterhof
- leitet die Einladung gerne weiter
Freitag, 13.Juni 18-21:30 Uhr
Samstag, 14.Juni 10-18 Uhr
Sonntag, 15.Juni 10-14 Uhr
Liebe Leute,
wir freuen uns darauf euch wieder einladen zu können, vom 13.-15.Juni 2025 nach Berlin zur Awareness Konferenz. Die Konferenz startet am Freitag um 18 Uhr und endet am Sonntag um 14 Uhr. Euch erwarten zwölf Workshops und Kennenlern-Austauschplena. Organisiert wird das ganze von Einzelpersonen, die in der Bewegung aktiv sind. Das Ganze basiert selbstorganisiert auf unbezahltem politischem Engagement.
Die Konferenz ist
- kostenlos (Spenden ins Spendenglas vor Ort erwünscht, aber nicht notwendig),
- ohne Anmeldung (bitte schreibt uns keine Anmeldungsemail, sondern kommt einfach),
- eingeschränkt rolligerecht (Fahrstuhl mit Schlüssel über Telefonnummer vor Ort; bitte maile uns gerne im Vorfeld awarenesskonferenz2025@systemli.org),
- überwiegend deutschsprachig (Übersetzungen müssten als Flüsterübersetzungen selber organisiert werden),
- Awareness-Team ist vor Ort (b-aware, Gruppe aus Berlin),
- Kaffee, Tee, Kuchen Tresen ist vor Ort; weitere Essensversorgung müsste selbst organisiert werden, Imbisse gibt es um die Ecke.
Für wen ist die Awareness Konferenz?
Letztes Jahr gab es Irritationen, für wen die Awareness Konferenz gedacht ist. Sie ist gedacht für alle Menschen und Gruppen, die sich in irgendeiner Weise der Awareness Bewegung zugehörig fühlen oder neugierig sind und an ihr interessiert sind. Auch wenn du dich noch nicht oder kaum befasst hast, bist du willkommen. Die Awareness Konferenz ist nicht gedacht für Behördenvertreter*innen, Vertreter*innen von großen Organisationen oder Firmen und deren Mitarbeiter*innen oder Teams. Es wäre toll, wenn ihr eigene Workshops und Schulungen gegen Bezahlung bucht bei Awareness Kollektiven oder Gruppen. Wenn du unsicher bist, kannst du uns auch mailen. Die Awareness Konferenz dient dem Austausch in der Awareness Bewegung, um gemeinsam Debatten zu führen und sich zu verständigen. Sie soll einen Ort herstellen, wo wir zusammen kommen und uns kennenlernen können.
Selbstorganisierung – die Awareness Konferenz ist mit unbezahlter Arbeit selbst organisiert ohne größere finanzielle Mittel. Vor Ort freuen wir uns über Mithilfe und beim Aufräumen am Schluss. Unsere Emailadresse ist nicht gut besetzt und wir beantworten Mails verzögert. awarenesskonferenz2025@systemli.org
Programm
Freitag, 13.Juni 18 Uhr
Kennenlernen – Plenum Awareness Konferenz
Freitag, 13.Juni 19:30 Uhr Auftakt Abendveranstaltung
Rechts Ruck – Kann Antidiskriminierungs und Awareness Arbeit eine Antwort sein?
Rechts Ruck – Kann Antidiskriminierungs und Awareness Arbeit eine Antwort sein? Mit dieser Frage wollen wir uns bei der Auftaktveranstaltung beschäftigen.
Einige gehen auf die Straße, andere treten linken Parteien bei, weitere starten Kampagnen, machen Infostände in der Fußgänger*innenzone, viele sind geschockt und wissen nicht was tun. Der Rechts Ruck rollt mit Wucht in Deutschland und weltweit. Kann Antidiskriminierungs und Awareness Arbeit eine Antwort sein?
Es ist klar, dass ist nur ein Aspekt, ein kleiner Teil, doch wir haben uns gefragt, ob Antidiskriminierungs und Awareness Arbeit etwas ist, worüber gerade mehr Menschen erreicht werden können. Es gibt einen Awareness Boom im Mainstream, immer mehr Organisationen und auch Unternehmen wollen Awareness. Wie passt das zusammen mit dem Rechts Ruck? Bietet hier Awareness eine Chance, welche auch gesamtgesellschaftlich eine größere Strahlkraft und Wirkmächtigkeit haben könnte?
Über diese Fragen wollen wir mit den auf dem Podium geladenen Gäst*innen sprechen.
Workshops
Club-Awareness
Samstag, 14.Juni 10-12 Uhr
Club-Awareness ist nicht mehr wegzudenken aus der Feierkultur. Was gehört alles zu Club-Awareness? Wie ist die Zusammenarbeit zwischen Awareness-Team, Clubbetreiber*innen und Security? Wie ist die praktische Awareness Arbeit? Was sind Erfahrungen und was ist zu beachten?
Der Workshop gibt zum einen Infos und Input und zum anderen Raum zum Austausch. Es wird Austausch in der Gruppe und Kleingruppenarbeit geben.
Der Raum kann auch genutzt werden, um in Kontakt zu kommen und die Bedingungen der Awareness-Arbeit in Clubs miteinander zu diskutieren. Das kann auch ein Auftakt sein, um beim Workshop zu Mindeststandards am Sonntag weiter zu diskutieren. Wir freuen uns auf eure Teilnahme.
Awareness & Rassismus 1
Samstag, 14.Juni 10-12 Uhr
In dem Workshop wird sich mit Awareness und Rassismus beschäftigt. Es wird Wissen vermittelt und Raum zum Austausch gegeben und auch in Kleingruppen gearbeitet.
Dieser Text ist ein Platzhalter, ein detaillierter Text folgt.
Sensibilisierung für Ableismus,
auch für nicht/nicht sofort sichtbare Formen von Betroffenheit
Samstag, 14.Juni 10-12 Uhr oder 13-15 Uhr
Ableismus meint Diskriminierung aufgrund vorhandener oder nicht vorhandener Fähigkeiten. Die mögliche Diskriminierung ist dabei so vielfältig wie es mögliche Fähigkeiten gibt (körperlich, geistig, seelisch, …).
Ob in unseren eigenen Strukturen oder wenn wir uns (z.B. als Awareness) für Andere einsetzen: Haben wir ableistische Verhaltensweisen, derer wir uns nicht bewusst sind?
Am Küchentisch, in der Awareness-Gruppe oder bei der Party: Menschen fühlen sich ausgeschlossen oder können gar nicht erst teilnehmen. Ein Raum wird nicht ohne Treppen automatisch barrierefrei.
Wir verschaffen uns einen -unvollständigen- Überblick über die Vielfalt ableistischer Diskriminierungsformen. Und wir schauen was wir selbst tun können, wenn wir Ableismus beobachten.
Queerbeat
https://todon.nl/@queerbeat
queerbeat@riseup.net
Self Care
Samstag, 14.Juni 10-12 Uhr oder 13-15 Uhr
Awareness bedeutet politische und emotionale Arbeit.
Wie können wir, aus Überzeugung motiviert und bereit für gesellschaftlichen Wandel aufzustehen, bei allem was passiert auf uns achten? Welche Auswirkungen haben Stress und Anstrengung auf unser Wohlbefinden und wie können wir für Ausgleich sorgen?
Eine Mischung aus Gespräch, Input, Austausch und Einzelarbeit.
Unterstützungsarbeit für Trans*, non-binary und genderqueere Personen
Samstag, 14.Juni 13-15 Uhr
Entlang von Fallbeispielen aus der Awarenesspraxis möchte der Workshop einen Erfahrungsraum zu den Anforderungen der Awarenessarbeit mit Trans*, Non-binary und genderqueeren Personen eröffnen.
Wir schauen uns an, worauf es in einem Unterstützungsgespräch zu achten gilt und tauschen uns darüber aus, wie Menschen, die Transphobie und genderbezogene Gewalt erfahren haben, gestärkt werden können.
Anhand von Kleingruppenarbeit und Fallbeispielen können Erfahrungen vertieft werden, eigene Fragen geklärt werden und Themen wie Mehrfachdiskriminierung oder Cis/Trans* Machtverhältnisse thematisiert werden.
Niklas (er/-) ist queer, trans*maskulin und weiß und gibt regelmäßig Workshops zu Awareness. Außerdem ist Niklas als Heilpraktiker und Bodyworker tätig. In diesem Rahmen begleitet er unter anderem TIN-Personen nach geschlechtsangleichenden OPs und gibt Workshops zu Themen rund um Körper und Gesundheit.
Insta: @shiatsu.niklas.brochhagen oder www.shiatsu-bodywork-berlin.de
Institutionalisierung von Awareness
Samstag, 14.Juni 13-15 Uhr
In den letzten Jahren sind kleine Awareness Kollektive oder Initiativen den Schritt der Institutionalisierung gegangen. Sie haben gemeinnützige Vereine gegründet und Gelder beantragt. Manche finanzieren darüber kleine Projekte, wie eine Broschüre oder einen Workshop, manche haben es geschafft, größere Finanzierungen zu bekommen und Stellen geschaffen. Auch im Bereich der Clubkultur hat eine Institutionalisierung von Awareness stattgefunden. Die Branchenvertretungen der Clubs verfügen über Finanzierungen und Stellen. Ihre Ressourcen haben sie teilweise genutzt um eigene Awareness Projekte zu beantragen und Stellen zu schaffen.
Dieser Weg der Institutionalisierung bringt Vorteile, Nachteile und Herausforderungen. Darüber wollen wir in dem Workshop mit euch sprechen. Es gibt eine Powerpoint und einen Austausch. Und es werden Personen da sein, die verschiedene Erfahrungen mit Institutionalisierung haben.
How to Betroffenensupport
Samstag, 14.Juni 16-18 Uhr
Das antisexistische Kollektiv ask_gerda aus Berlin unterstützt betroffene Menschen parteilich auf Grundlage der Definitionsmacht bei der Auseinadersetzung mit erlebter sexualisierter Gewalt, Sexismus oder Gewaltdynamiken in Beziehungen. Ziel ist es durch solidarische Unterstützung die Handlungsfähigkeit der Betroffenen wieder herzustellen. In diesem Workshop wollen wir gemeinsam Argumente und Handlungsstrategien zu den folgenden Fragen entwickeln: Wie möchten wir reagieren, wenn sich eine betroffene Person anvertraut? Wie möchten wir reagieren, wenn wir eine gewaltausübende Person im Umfeld haben? Wie können wir täterschützenden/betroffenen-delegitimierenden Aussagen entgegentreten?
Neurodivergenz & Awareness
Samstag, 14.Juni 16-18 Uhr
Neurodivergent, neurotypisch, neurodivers – diese Begriffe werden zunehmend für verschiedene Identitäten und Erfahrungen verwendet. Doch was bedeuten sie genau, und wo liegen die Unterschiede? Der Begriff Neurodivergenz stammt ursprünglich aus der Autismusforschung und findet mittlerweile in vielen Bereichen Anwendung. In diesem Workshop möchten wir uns insbesondere mit den Wahrnehmungs- und Verarbeitungsweisen von neurodivergenten Menschen im Autismus-Spektrum beschäftigen. Das „Wrong-Planet-Syndrome“ – das Gefühl, sich wie auf einem falschen Planeten zu fühlen – ist eine Erfahrung, die viele Autist*innen in dieser Gesellschaft machen und die sie ein Leben lang begleitet. Gerade deshalb ist es wichtig, aktiv inklusive und sicherere Räume zu gestalten sowie Unterstützungsangebote in der Awareness-Arbeit zu entwickeln, die von Autist*innen als hilfreich erlebt werden. Wie solche inklusiven Ansätze aussehen könnten, erforschen wir gemeinsam in diesem zweistündigen Workshop.
Corinna (keine Pronomen) lebt und arbeitet in Hamburg in einem großen Kollektiv und soziokulturellen Ort. Seit vielen Jahren ist Corinna in der praktischen Awareness Arbeit, sowie im Aufbau von Awareness Strukturen und in Community Accountability Prozessen tätig. Desweiteren begleitet Corinna Menschen therapeutisch durch körperorientierte Traumatherapie und andere Therapieverfahren. Corinna ist es ein großes Anliegen für Neurodivergenz, insbesondere für Menschen auf dem Autismus Spektrum, zu sensibilisieren und therapeutische Angebote für Autist*innen neu zu denken und zu gestalten. Selfcare, Selbstregulation und traumasensible Awareness sind, unter anderem, weitere Themen denen sich Corinna intensiv widmet.
Kontakt: corinna@das-gaengeviertel.info
Awareness & Rassismus 2
Samstag, 14.Juni 16-18 Uhr
Ausgehend von der letzten Konferenz wollen wir hier weiter diskutieren. Unterstützungsarbeit von Betroffenen von Rassismus findet vielfach im Bereich Club-Awareness oder Festival-Awareness statt. Das betrifft nicht nur Gäst*innen, die Rassismus erfahren, sondern auch die Crews und Arbeitsteams selber. Sowohl, dass in Arbeitsteams Personen rassistisch diskriminieren, als auch das Mitarbeiter*innen Rassismus ausgesetzt sind. Wie damit umgehen? Wie können sowohl Gäst*innen als auch Mitarbeiter*innen unterstützt werden? Wie können Awareness-Unterstützer*innen die Betroffenen neben der Stabilisierung und Entlastung stärken und empowern? Wie kann sichergestellt werden, dass das Aussprechen der Betroffenen nicht auf diese zurückschlägt, bzw. ein Backlash sie weiter schwächt? Wie können Interessen gebündelt werden, um gemeinsam zu wirken und Strukturen zu verändern? Konnte Awareness interne Strukturen bereits verändern? Zu diesen Fragen haben wir Personen aus der Praxis eingeladen. Im ersten Teil hören wir von ihren Erfahrungen und im zweiten Teil tauschen wir uns im Workshop in Kleingruppen aus. Wir freuen uns über deine Teilnahme.
Awareness …, Ankündigung folgt
Sonntag, 15.Juni 10-12 Uhr
Workshop vom Ananas Kollektiv
Somatische Tools für die Awareness Arbeit
Sonntag, 15.Juni 10-12:30 Uhr
Awareness Arbeit ist immer wieder stressig und manchmal belastend- wir navigieren Situationen voller Gewalt, versuchen dabei Ruhe zu bewahren und Betroffene darin zu begleiten, für sich einen selbstbestimmten Umgang mit der Situation zu finden. Dabei ist es wichtig, unsere eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund zu stellen und nicht selbst in Panik zu verfallen. Das ist in stressigen Situationen manchmal gar nicht so leicht.
Und auch in unseren Awareness Gruppen kommt es immer wieder zu Dynamiken, die schwierig zu navigieren sind. Was passiert, wenn der Frust über unsere Erfahrungen sich auf einmal in der Gruppe mit oder sogar gegeneinander entlädt? Was machen wir mit der Erschöpfung, die wir in dieser Arbeit regelmäßig erfahren?
Was passiert in unseren Körpern, während wir Awareness Arbeit machen? Wie können wir dabei für uns selber sorgen? Für diese Fragen wollen wir einen Raum schaffen.
In diesem Workshop geht es darum uns selber zu stärken und zu schauen, wie es uns gerade geht und was für somatische Tools wir in stressigen Situation für uns nutzen können.
Awareness Mindeststandards
Sonntag, 15.Juni 10-12 Uhr
Awareness verändert sich, insbesondere mit der Mainstreamisierung und Kommerzialisierung. Awareness ist in breiteren Gesellschaftsschichten angekommen und bei Unternehmen (wie Security Firmen oder großen kommerziellen Veranstaltern). Das ist großartig, führte jedoch auch schon dazu, dass der Awareness Ansatz nicht wirklich verstanden wird und Awareness anders umgesetzt wird. Damit Betroffene sich darauf verlassen können, dass wenn sie sich an ein Awareness Team wenden, sie auch wirklich parteilich und intersektional unterstützt werden haben einige Netzwerke die Awareness Standards entwickelt (www.awareness-standards.info). In dem Workshop werden wir uns mit den Standards beschäftigen und sie gemeinsam diskutieren.
Awareness Konferenz – Abschlussplenum
Sonntag, 15.Juni 13-14 Uhr
Ihr seid alle sehr herzlich eingeladen zum Plenum. Abschließend wollen wir uns nochmal austauschen. Oder Ideen für die Zukunft besprechen.