Warum Awareness?

Awareness, dieses komische Wort, was soll das bedeuten? Achtsamkeit im Umgang miteinander und für die eigenen und die Grenzen anderer und ein Bewusstsein für Machtverhältnisse. Aha. Worum geht`s? Im Umgang miteinander kommt es immer wieder zu Verletzungen und Benachteiligungen. Das zwischenmenschliche Miteinander ist nicht immer einfach. Wenn wir uns treffen, abhängen, was zusammen unternehmen; wenn wir den Alltag bewältigen, kochen, putzen, einkaufen, zusammenwohnen, uns um Kinder kümmern, Alte pflegen; wenn wir draußen unterwegs sind, auf der Straße, im Bus, im Supermarkt; wenn wir auf der Arbeit sind, uns absprechen, Anweisungen bekommen, Anweisungen geben oder gemeinsam planen; in all diesen Situationen gehen wir miteinander um, reagieren aufeinander. Mein Ideal wäre, dass das Leben (fast immer) Spaß macht, all diese Interaktionen Freude machen, spannend sind und interessant. Awareness kommt da ins Spiel, wo wir uns eben nicht gleichberechtigt begegnen können. Auf Grund von Machtverhältnissen kommt es zu Verletzungen und Benachteiligungen oder zu Diskriminierungen oder gar (sexualisierter) Gewalt.

von Ann Wiesental

Awareness, dieses komische Wort, was soll das bedeuten? Achtsamkeit im Umgang miteinander und für die eigenen und die Grenzen anderer und ein Bewusstsein für Machtverhältnisse. Aha. Worum geht`s? Im Umgang miteinander kommt es immer wieder zu Verletzungen und Benachteiligungen. Das zwischenmenschliche Miteinander ist nicht immer einfach. Wenn wir uns treffen, abhängen, was zusammen unternehmen; wenn wir den Alltag bewältigen, kochen, putzen, einkaufen, zusammenwohnen, uns um Kinder kümmern, Alte pflegen; wenn wir draußen unterwegs sind, auf der Straße, im Bus, im Supermarkt; wenn wir auf der Arbeit sind, uns absprechen, Anweisungen bekommen, Anweisungen geben oder gemeinsam planen; in all diesen Situationen gehen wir miteinander um, reagieren aufeinander. Mein Ideal wäre, dass das Leben (fast immer) Spaß macht, all diese Interaktionen Freude machen, spannend sind und interessant. Awareness kommt da ins Spiel, wo wir uns eben nicht gleichberechtigt begegnen können. Auf Grund von Machtverhältnissen kommt es zu Verletzungen und Benachteiligungen oder zu Diskriminierungen oder gar (sexualisierter) Gewalt.

Unterstützung von Betroffenen

Awareness wurde sich überlegt, weil wir eben nicht automatisch einen guten Umgang miteinander haben. Weil leider Diskriminierungen und (sexualisierte) Gewalt stattfinden. Und das nicht nur irgendwo anders, zwischen Menschen, die uns fern sind, sondern auch in unserem Umfeld, in unserem Freundeskreis, auf der Arbeit, zu Hause, im Sportverein. Ein Wunsch ist, dass wenn etwas passiert, eine Person diskriminiert, verletzt oder benachteiligt wird, dass sich dann alle Menschen drumherum dafür interessieren. Dass der Person geholfen wird, dass alle gemeinsam etwas verändern, damit das nicht wieder passiert, aber das ist leider meist nicht der Fall. Viel schöner wäre es, wir bräuchten Awareness nicht, weil alle achtsam sind und sich einmischen und helfen. Das wäre auch eine Vision, dass wir alle irgendwann so reflektiert und achtsam sind, dass wir Awareness als Ansatz nicht mehr brauchen. Doch solange das noch nicht der Fall ist, hat sich gezeigt, das es gut ist Awareness-Angebote zu haben, damit Betroffene von Diskriminierung oder (sexualisierter) Gewalt Unterstützung finden.

Awareness bietet Betroffenen Unterstützung, indem Ansprechgruppen (Awareness-Crews) oder Ansprechpersonen (Awareness-Person) gebildet werden und sich Betroffene dort hinwenden können. Sie erhalten hier parteiliche Unterstützung, ihnen wird geglaubt und es wird nur etwas unternommen, wenn sie das wollen. Doch Awareness ist mehr, als Betroffene zu unterstützen. Es reicht nicht einfach zu sagen: Hier ist eine Awareness-Crew oder eine Awareness-Person kümmert euch mal. Eine Veränderung kann es nur geben, wenn alle sich reflektieren. Das bedeutet, dass sich die ganze Gruppe, Organisation, (Arbeits-)Struktur sich reflektiert. Eine Awareness-Crew oder Awareness-Person wird immer wieder auf Gegenwindstoßen oder ignoriert werden, wenn nicht Alle sich damit beschäftigt haben. Wenn nicht Alle wissen, warum Awareness-Angebote wichtig sind und sie unterstützen.

Unsere Strukturen reflektieren

Awareness betrifft die ganze Struktur. Awareness als Aufgabe in der ganzen Organisation, Gruppe oder dem Team zu verstehen ist wichtig, damit alle miteinander für ihre Struktur das passende Awareness-Angebot schaffen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es wenig bringt, wenn sich nur zwei oder drei Personen auskennen oder sich etwas überlegen. Die Gefahr ist dann groß, dass es dann von der Art und Weise, dem Ton und den Worten gar nicht das trifft, was alle abholt, wo alle sich gemeint fühlen. Prozesse an denen viele oder alle beteiligt sind, können auch noch einmal besser aufgreifen, wie seid ihr in der Vergangenheit mit Diskriminierung oder (sexualisierter) Gewalt umgegangen? Wer hat sich gekümmert? Sind die Betroffenen in eurer Gruppe geblieben oder haben sie sich zurückgezogen? Wurden sie gehört und hatten sie die Möglichkeit zu sprechen, wenn sie das wollten? Und in der Gruppe könnt ihr gemeinsam über eure Visionen sprechen. Was wünscht ihr euch eigentlich für einen Umgang? Wo wollt ihr hin? Wie sieht das passende Awareness-Angebot für euch aus?

Prävention

Neben der konkreten Unterstützung von Betroffenen und dem Entwickeln von Awareness-Strukturen und der Reflexion in der Gruppe, wirkt Awareness dadurch schon präventiv. Alleine dadurch, dass darüber gesprochen wird, empowert das schon Betroffene den Mund aufzumachen, sich zu wehren und sich wohin zu wenden. (Wobei es auch gute Gründe für Betroffene gibt, nicht den Mund aufzumachen.) Die Reflexion in der Gruppe führt auch dazu, dass Personen ihr bisheriges Verhalten hinterfragen und ihr Verhalten ändern. Oder Personen gucken bei Diskriminierung nicht mehr zu, sondern mischen sich ein und Unterstützen die Betroffene. Oder Personen, die sich zuvor diskriminierendes Verhalten herausgenommen haben, merken, dass sie sich das nicht mehr so einfach erlauben können. All das macht sich im Umgang miteinander bemerkbar und verbessert das Miteinabder.

Ich hoffe, ich konnte einen kleinen Einblick geben, warum Awareness wichtig ist. Damit Betroffene nicht allein bleiben, damit wir unsere Strukturen reflektieren auf das Diskriminierung oder (sexualisierte) Gewalt abgebaut oder minimiert werden und damit Prävention gestärkt wird. Auf das wir uns einer Vision nähern, in der wir alle angenehm miteinander umgehen, Machtverhältnisse abbauen und es uns hoffentlich gut geht!

Awareness, dieses komische Wort, was soll das bedeuten? Achtsamkeit im Umgang miteinander und für die eigenen und die Grenzen anderer und ein Bewusstsein für Machtverhältnisse. Aha. Worum geht`s? Im Umgang miteinander kommt es immer wieder zu Verletzungen und Benachteiligungen. Das zwischenmenschliche Miteinander ist nicht immer einfach. Wenn wir uns treffen, abhängen, was zusammen unternehmen; wenn wir den Alltag bewältigen, kochen, putzen, einkaufen, zusammenwohnen, uns um Kinder kümmern, Alte pflegen; wenn wir draußen unterwegs sind, auf der Straße, im Bus, im Supermarkt; wenn wir auf der Arbeit sind, uns absprechen, Anweisungen bekommen, Anweisungen geben oder gemeinsam planen; in all diesen Situationen gehen wir miteinander um, reagieren aufeinander. Mein Ideal wäre, dass das Leben (fast immer) Spaß macht, all diese Interaktionen Freude machen, spannend sind und interessant. Awareness kommt da ins Spiel, wo wir uns eben nicht gleichberechtigt begegnen können. Auf Grund von Machtverhältnissen kommt es zu Verletzungen und Benachteiligungen oder zu Diskriminierungen oder gar (sexualisierter) Gewalt.