Das Awareness Institut ist ein Zusammenschluss von Awareness-Aktiven aus dem deutschsprachigen Raum, die Konzepte und Schulungen zum Thema Awareness entwickeln und anbieten.

Wir machen Awareness für Veranstalter*innen, Betroffene und Interessierte sichtbar und zugänglich.

Awareness Institut

Vision

Unsere Vision ist eine Gesellschaft ohne strukturelle Gewaltverhältnisse. Das bedeutet, dass Menschen nicht mehr aufgrund von Zuschreibungen wegen ihres Geschlechts, ihres Aussehens, ihrer vermeintlichen Herkunft oder ihres Einkommens, ihres Besitzes und ihrer Bildung ausgegrenzt und benachteiligt werden. Deshalb arbeiten wir für eine Transformation der Gesellschaft.

Was ist Awareness?

Awareness ist ein Ansatz der Achtsamkeit im Umgang miteinander und für die eigenen und die Grenzen anderer und ein Bewusstsein für Herrschaftsverhältnisse.

Der Awarenessansatz kommt nicht aus der Theorie, sondern aus der Praxis: Er wurde von Betroffenen von Diskriminierung und (sexualisierter) Gewalt und ihren Verbündeten entwickelt.

Sie schufen als Expert*innen der eigenen Betroffenheit eine gemeinsame Haltung, die aus dem Wissen um Machtverhältnisse entstanden ist.

Awareness Anlaufstelle Nord/Süd:

Du bist bei uns richtig, wenn du aus der Region Freiburg oder Hamburg kommst, und

  • im Club deine Grenzen überschritten wurden
  • du auf einem Event Unterstützung gesucht hast, dafür aber niemand ansprechbar war
  • dir im Line Up auffällt, dass eine Künstlerin auftritt, der*die sich in der Vergangenheit diskriminierend verhalten hat
  • dir auf einer Party gegen deinen Willen Substanzen verabreicht wurden
  • dir auf einem Festival (sexualisierte) Gewalt angetan wurde
  • und vieles mehr…

Awareness Anlaufstellen

Die Anlaufstellen Awareness sind regionale Kontaktpunkte für Betroffene von struktureller und zwischenmenschlicher Gewalt im Kontext von Veranstaltungen oder Gruppen.

Strukturelle Gewalt drückt sich zwischenmenschlich in übergriffigem Verhalten aus, wie zum Beispiel sexualisierte, physische oder verbale Gewalt.

Wir als Betroffene und Verbündete solidarisieren uns mit allen Betroffenen. Wir empowern uns gegenseitig, um mit der erlebten Gewalt umzugehen.

Im Zentrum der Anlaufstellen Awareness steht die Beratung von Betroffenen. Außerdem werden Veranstalter*innen, lokale Awareness-Gruppen und Interessierte aus der Region mit Informationen und Schulungen zu Awareness unterstützt.

AW Nord

Die Anlaufstelle NORD unterstützt in der Region Hamburg Betroffene, die auf Veranstaltungen Diskriminierung und/oder sexualisierte Gewalt erfahren haben.

AW Süd

Die Anlaufstelle SÜD bietet in der Region Freiburg Beratung für Betroffene und Veranstaltende an, sowie Unterstützung von Awareness-Gruppen im Süddeutschen Raum.

Awareness bedeutet

  • Bewusst sein

    • über strukturelle Machtverhältnisse, durch die Menschen diskriminiert werden.
    • über das Zusammenwirken verschiedener Diskriminierungsformen (Intersektionalität).
    • dass Mehrfachbetroffenheiten oft unsichtbar bleiben.
    • über die Zusammenhänge von struktureller und zwischenmenschlicher Gewalt.
    • über die eigene soziale und ökonomische Position in diesen Machtverhältnissen.
    • über das eigene Handeln, durch das wir die Machtverhältnisse reproduzieren
    • dass es Selbstreflexion und Reflexion in der Gruppe bedeutet
  • Achtsam sein

    • im Umgang miteinander.
    • mit den eigenen Grenzen und den Grenzen anderer Menschen umgehen.
    • mit Menschen umgehen, deren Grenzen überschritten wurden.
    • in Bezug auf Machtverhältnisse und deren Wirkung.
  • Haltung und Handeln

    • In Bezug auf Personen, die strukturelle und zwischenmenschliche Gewalt erfahren haben, bedeutet das
      ihnen zu glauben.
    • dass sie die Definitionsmacht haben (das bedeutet, sie benennen die stattgefundene Gewalt, keine externe “neutrale” Instanz beurteilt was passiert ist, wie schlimm es war oder was jetzt gut wäre).
    • betroffenenzentriertes Handeln: die Bedürfnisse der betroffenen Person stehen im Vordergrund.
    • sich mit ihnen zu verbünden.
    • sich parteilich an ihre Seite zu stellen und dafür möglicherweise den Verlust eigener Privilegien in Kauf zu nehmen.
    • in ihrem Interesse und nur auf ihren Wunsch hin zu Handeln.
    • ihre Handlungsfähigkeit zu stärken.
  • Unsere Überzeugung

    … zwischenmenschliche Gewalt wird im Kontext von struktureller Gewalt ausgeübt.
    … es kann in den bestehenden Herrschaftsverhältnissen keine neutrale Position geben.
    … zwischenmenschliche Gewalt beruht auf Handlungen (nicht auf Persönlichkeitseigenschaften) und sie kann verlernt werden.
    … eine Transformation der gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnisse ist möglich.

  • Unsere Ziele

    … Betroffene unterstützen.
    … Awareness-Strukturen anbieten und verankern.
    … ermöglichen, dass Menschen sich empowern.
    … Intersektionalität stärken.
    … gemeinsam Verantwortung übernehmen.
    … Herrschaftsverhältnisse auflösen.